Zwei bizarre Cover-Songs, Teil 2: Cindy und Bert

Was Cindy und Bert, ansonsten eher erfolgreich im Bereich “Deutscher Schlager” damals auf die Idee gebracht hat, ausgerechnet die Speerspitze der entstehenden Heavy-Metal-Szene in Gestalt der Birminghamer Dampframmen von Black Sabbath zu covern, wird sich mir wohl nie so recht erschließen, obwohl… Geld muss einmal mehr der Beweggrund gewesen sein. Auf diese Hit-Single wird sich draufgesetzt, ohne Rücksicht auf stilistische Brüche. Dabei heraus gekommen ist eine unterhaltsame Kuriosität mit einem gewissen- allerdings unbeabsichtigtem – Grusel-Faktor. In Cindys und Berts Version dieses Klassikers des Heavy-Rock geht es inhaltlich um niemanden geringeren als den Hund von Baskerville – in Deutschlands biederen Wohnzimmern dieser Zeit vermutlich der Inbegriff des Schreckens! Den Originaltext hätte man auch wieder mal nur schwer übersetzen können, was wäre wohl dabei heraus gekommen?

Machte Schluss mit meiner Alten,
denn meinem Geiste half sie nie
Leute denken, ich wär irre,
weil ich stets die Stirn kraus zieh’

Naja. Als Paar von den beiden vorgetragen wäre das auch nicht überzeugend rüber gekommen.

So seltsam diese Aufnahme anmutet, so deutlich hört man die Spielfreude der Studiomusiker, die offenbar sämtliche Instrumentalspuren neu eingespielt und teilweise humorvoll variiert haben. Im Gegensatz zu dem echt nicht schönen “Stein im Stein” hat man sich hier mit den Instrumental-Tracks wirklich Mühe gegeben. Man achte man auf die springlebendigen Orgel-Fills und Solos. Der Organist war bestimmt total happy, dass er endlich mal deftig abrocken durfte. Ähnliches gilt auch für die Gitarrenarbeit. Ich kann mir vorstellen und finde, dass man förmlich hören kann, dass die gesamte Produktion allen beteiligten einen Heidenspaß gemacht hat! Und vielleicht ist das die Erklärung für die Existenz dieser Nummer: Man wollte einfach mal kräftig rocken und Schabernack treiben!

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posted on Friday, October 16th, 2009

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