Custard Pies kommen aus Münster und spielen Led-Zeppelin-Musik… ich hab die Band hier verschiedentlich abgefeiert. Gestern hatte ich nach 6 Jahren mal wieder das Vergnügen, mir die anzuhören und natürlich haben die in der Zwischenzeit eine Schippe Routine und Zusammenspiel dazugepackt. Auch der Sound war Crème Double sozusagen, mit gewaltigen Ludwig-Kesseln und Master-losen Marshall Amps sättigte ein perfekter Mix nach wenigen Minuten Justage die Luft in der Bonner Harmonie. Stimmungsvoll auch die minamilistische und dabei stilistisch Treffsicher Bühnenausstatung und -Kostümierung.
Bei alledem kommt diese Band überaus sympathisch und spielfreudig rüber, und niemals arrogant-elitär wie viele andere, die auf diesem Niveau operieren und aufgrund ihrer schieren Güte dann irgendwie einen auf dicke Hose machen, nicht so hier, nein eher bodenständig, humorvoll und publikumsverbunden. Was hat mir noch gefallen… die Song-Auswahl. Neben der üblichen Pflicht-Gassenhauer streuten Custard Pies in allen Teilen des Set stets auch eher unbekanntere Insider-Nummern ein, wie das prächtig ironische “D’yer Maker”, zu dem Sänger Pascal Cherouny eine erhellende Erklärung abgegeben hat – bei der Gelegenheit fühlte ich mich ertappt, denn ich habe die Nummer stets selber [falsch] “Deiermäker” ausgesprochen, wie es wohl häufig vorkommt in Deutschland. Und in der Steiermark.
Erfreulich viele Titel der ersten drei Zep-Alben wurden zu Gehör gebracht, wie etwa “Good Times Bad Times”, “Baby I’m gonna leave you” oder auch “Out on the Tiles”, worüber ich mich besonders gefreut habe. Nach guten zwei Stunden hochklassig zelebrierter Rockmusik entließen Custard Pies wieder ein hingerissenes Publikum und nur strahlende Gesichter. Wer auf Zeppelin steht, ob Jung oder alt, sollte diese Band beobachten und sich dringend eins ihrer Konzerte anhören!
Tags: bonn, custard pies, harmonie, konzert, led zeppelin, live, rock
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on Saturday, November 29th, 2008